Pool Untergrund: 5 hilfreiche Maßnahmen vorgestellt

Pool Untergrund: 5 hilfreiche Maßnahmen vorgestellt

In diesem Artikel zeigen wir dir 5 Lösungsansatze für Aufstellpools, aber auch für Stahlwandbecken. Solltest du einen Stahlwandpool versenken wollen, dan lies unseren separaten Ratgeber "Stahlwandpool eingraben - Vorteile, Nachteile + Anleitung"

Schritt Eins: Die Standortwahl und Planung

Idealerweise findest du einen Standort im Garten, welcher möglichst unverschattet ist. Die Sonne ist eine ergiebige Energiequelle und du wirst deinen Pool wärmer bekommen, wenn du Schatteneinwirkung so weit wie möglich reduzierst. Ebenfalls sollte das Thema "Nachbar" bedacht werden. Willst du deine Pooltechnik ganz nahe am Pool haben? Sind eher laute Geräte wie eine starke Sandfilteranlage oder eine Wärmepumpe dabei? Dann beachte, dass dein Nachbar je nach Standortwahl mal mehr, mal weniger davon mitbekommt. Manchmal kann auch schon die Ausrichtung deines Pools am selben Standort deinen Nachbarn entlasten. Ein Sandfilter, der hinter dem Schwimmbecken steht, wird leiser wahrgenommen als solch einer, der kein Hindernis zum Nachbarn zwischen sich hat. Solltest du kleine Kinder haben, dann berücksichtige auch, wie gut der Standort einsehbar ist, damit es dir möglichst leicht fällt, nach dem Rechten zu sehen. Ebenfalls wäre es ideal, wenn der Boden als Pool Untergrund bereits möglichst eben und frei von Absenkungen wäre, sofern du nicht vorhast, einen Aushub durchzuführen.

Warum der Boden eben und fest sein sollte

Die Eigenschaften des Untergrundes sind sehr wichtig, weil sie deinen Pool und auch dein Badeerlebnis stark beeinflussen werden. Hier ein paar Gedanken:

  • Wasser ist unbestechlich. Ist dein Pool-Untergrund nicht im Lot, dann sieht man, wie das Wasser an der Oberfläche zur einen Seite zu hoch sein wird und zur anderen Seite wiederum zu niedrige Pegel erreicht. Das schaut definitiv suboptimal aus und trübt das Erscheinungsbild im Garten.
  • Steht dein Swimmingpool nicht gerade, dann kommt es zu einseitigen Belastungen am Material wie den Stangen oder der Poolfolie. Stangen können sich verbiegen und es herrscht die Gefahr, dass dein Schwimmbecken dauerhaften Schaden nimmt.

Szenario 1: Rasen als Pool Untergrund?

Einsatz bei Aufstellbecken wie Frame Becken und Luftringpools Oftmals wird ein Aufstellpool einfach auf dem Rasen aufgestellt. Sofern der Boden selbst eben ist und das Gefälle nicht mehr als 1% beträgt, ist solch ein Vorgehen durchaus machbar. Klar muss sein, dass der Rasen dabei kaputt geht und man einen großen braunen Fleck im Garten hat, wenn man den entsprechenden Aufstellpool wieder abbaut. Doch eher problematisch kann es sein, dass der Rasen schimmeln, bzw. modern könnte. Das muss nicht passieren und Feedback, dass es zu Geruchsbelästigungen kam, haben wir selbst noch nicht bekommen. Entferne zuerst sämtliche Objekte, die stören könnten. Zum Beispiel:

  • Steine
  • Äste
  • Wurzeln
  • Erdhaufen

Setze nun als Minimum eine Bodenplane ein. Diese schützt die Poolfolie vor Wurzelwuchs, eventuell übersehenen kleinen Steinen und auch verhindert sie den Kontakt mit eventuell faulendem Material.

Szenario 2: Entfernen der Grasnarbe

Geeignet für Aufstellbecken und Stahlwandpools eine bessere Lösung für den Pool Untergrund mit noch überschaubaren Arbeitsaufwand wäre es, die Grasnarbe zu entfernen. Da das Gras so oder so absterben würde, sehen wir hierin auch keinen Nachteil. Zuerst muss aber markiert werden, welcher Bereich bearbeitet wird.

Gehe bei einem rechteckigen Pool so vor:

Ermittle den Platzbedarf. Oftmals ist dieser höher, als die Maße des Pools selbst, weil Stützen an den Seiten herausragen. Beispiel: Der Intex Frame Ultra Quadra XTR 549 x 274 x 132 cm Frame Pool benötigt insgesamt 605 x 330 cm an Platz. Beantworte dir die Frage, ob du die komplette Fläche für den Pool Untergrund abtragen willst oder anteilig nur dort, wo die Stützen sind. Die Stützen müssen auf jeden Fall auf derselben Höhe wie der Pool sein. Idealerweise legst du kleine Steinblöcke unter diese, da an den Stützen erheblicher Punktdruck auftreten wird. Du kannst das Poolgerüst ohne Plane vorab aufstellen, um genau schätzen zu können, wo später die Stützen sein werden. Das hilft dir beim Markieren der zu bearbeitenden Fläche. Solltest du das Poolgerüst vorab nicht aufstellen wollen, dann messe die Fläche nun aus. Die Markierung kannst du mit Mehl oder mit Schnüren vornehmen, die an in die Erde geschlagenen Pflöcken befestigt werden.

Beim Rundpool ist so vorzugehen:

Haue einen kleinen Pflock in den Boden und bringe an Ihr eine Schnur an, deren Länge dem Radius des Beckens entspricht. Gehe mit der Schnur den Kreis ab und markiere den Kreis. Auch hier wäre Mehl geeignet.

Untergrund für den Pool: Entfernen der Grasnarbe - Auffüllen mit Sand

Die zu bearbeitende Fläche ist markiert - gut so. Nun verwende einen Spaten, um die Grasnarbe abzutragen. Zwei bis sechs Zentimeter sind definitiv ausreichend. Verwende eine Richtlatte (ideal: 1,5 Meter oder länger) und gebe auf diese eine Wasserwaage drauf. Überprüfe jetzt, ob es irgendwo uneben ist. Falls ja, dann gleiche Unebenheiten bitte aus. Ist die Erde sehr fest, dann kannst du anschließend eine Bodenplane oder Poolmatten auslegen. Du kannst aber auch Sand auffüllen, um das gesamte Level wieder anzuheben. Doch spätestens beim Einsatz von Sand oder dann, wenn deine Erde nicht besonders fest ist, ist der Einsatz einer Rüttelplatte definitiv notwendig, um den Boden zu verdichten. Dies ist besonders wichtig, weil dir sonst dein Pool an gewissen Stellen einseitig in den Boden einsinken könnte und es entsprechend zu einseitigen Belastungen kommen könnte, was dauerhaft zu Schäden am Pool führen kann und vermutlich auch wird.

Szenario 3: Pool Untergrund begradigen

Sehr oft ist der Standort nicht gerade, sondern weist Senken auf oder gar insgesamt ein Gefälle.

3a) Ausgleichen von Unebenheiten

Soll der Untergrund wie in Szenario 1 der Rasen sein, dann schütte die Unebenheiten mit Sand auf. Achte darauf, dass du den Sand möglichst dicht aufbringst. Dieses Vorgehen funktioniert so lange, als keine Stelle sich dort befindet, wo die Stützen eines Frame Pools hinkommen. Aufgrund der hohen Punktdrücke der Stützen werden diese bei nicht stark verdichtetem Sand einsenken. Du kannst das Poolgerüst ohne Folie aufbauen und sehen, ob du den Pool Untergrund so wählen kannst, dass Stützen nicht auf Stellen gestellt werden, die "nur" aufgefüllt werden.

3b) Pool Untergrund begradigen durch Abtragen

Die sauberste und langfristig zuverlässigste Lösung ist es, die gesamte Fläche durch Abtragen auf ein Level zu bringen. Das ist insbesondere bei Gefälle die beste Lösung. Zwar kann man auch durch Hinzugabe von Sand anheben, aber dann braucht man definitiv Betonarbeiten, wenn es zu einer dauerhaften und zuverlässigen Lösung kommen soll. Also bleiben wir beim Abtragen: Prinzipiell gehst du wie in Szenario 2 vor. Du kannst bis ca. 18 Zentimeter abtragen, ohne dass es Betonarbeiten braucht. Für die allermeisten Situationen reicht das vollkommen. Trage also entsprechend den Boden ab und kontrolliere mit der Richtlatte samt Wasserwaage, dass dieser möglichst eben ist. Wir empfehlen hier dann in Folge eine Sandschicht aufzutragen und diese dann zu verdichten. Ist die Erde an sich schon fest, dann kannst du eine Rüttelplatte mit 10-11 kN verwenden. Es schadet aber nicht, eine Rüttelplatte mit 18 kN oder mehr zu verwenden. Einzig deren hohen Eigengewichte könnten ein Grund gegen deren Verwendung sein.

Szenario 4: Die Bodenplatte aus Beton

Für Swimmingpools ist dieser Untergrund allgemein die beste und sauberste Lösung. Dank einer Betonplatte kann ein maximal langlebiger und stabiler Pool Untergrund realisiert werden. Insbesondere attraktiv ist solch eine Bodenplatte bei einem Stahlwandpool oder einem großen Frame Pool, weil diese normalerweise auf sehr hohe Punktdrücke kommen. Für Quick Up Pools wäre solch ein Untergrund wiederum nicht zwingend sinnvoll, weil diese Becken gleichmäßig Druck ausüben. Klar muss sein, dass eine Betonplatte einiges an finanziellem und zeitlichen Aufwand benötigt. Man sollte sich als Pool Besitzer definitiv vorher fragen: Ist es das einem wert?

Bodenplatte als Pool Untergrund: Praxitipps

  • Wir empfehlen unter die Betonplatte eine 10-20cm dicke Schicht aus Kies (bzw. Schotter) zu verlegen, damit du eine Drainage hast. Selbstverständlich muss diese Kiesschicht mittels Rüttelplatte dann stark verdichtet werden, damit diese danach den Druck der Bodenplatte selbst und dem Wasserdruck standhält.
  • Verwende für den Bau unbedingt Stangen zur Armierung des Betons, da dies deine Platte viel stabiler und langlebiger machen wird. Binde die Stangen aneinander, damit diese beim Gießen des Betons nicht verrutschen.
  • Die Armierungsstangen sollten nicht direkt auf den Boden gelegt werden - es gibt Distanzhalter, die dafür sorgen, dass die Stangen etwas erhöht über dem Boden "schweben".
  • Kippe nicht sofort sämtlichen Aushub weg - manchmal braucht man doch wieder etwas davon, um etwaige Lücken aufzufüllen.
  • Bestelle ein paar Prozent mehr Beton, als du ausgerechnet hast - oftmals braucht man ein klein wenig mehr, als man vermutet. Es gab schon oftmals Frust, weil es nicht ganz gereicht hat!
  • Berücksichtige bei Schwimmbecken mit herausragenden Stützen, dass diese mehr Platz benötigen, als die Grundmaße des Pools selbst suggerieren! Das solltest du wiederum bei der Dimensionierung der Betonplatte berücksichtigen.

Untergrund für den Pool: Was sind die Unterschiede zwischen Bodenplane, Vlies und Poolmatten?

Du solltest deinen Pool auf jeden Fall vor übersehenen Kleinteilen, Abrieb, eventuellen Wurzeln und Co schützen, damit deine Poolfolie möglichst keinen Schaden davonträgt. Hierfür gibt es mehrere passende Schutz-Untergründe:

  • Die günstigste Lösung stellen Bodenplanen dar. Diese sind sehr dünn, machen aber als Unterlage ihre Arbeit, so wie man es will.
  • Vliese sind oftmals etwas dicker und beim Auftreten ein klein wenig komfortabler - man verwendet sie standardmäßig als Pool-Untergrund für Stahlwandpools. Doch es spricht nichts dagegen ein Vlies auch für einen Aufstellpool einzusetzen.
  • Poolmatten sind zwischen 4 bis 12 mm dick und elastisch. Diese erhöhen den Komfort beim Auftreten (ein angenehmes Gefühl, weil der Boden als weniger hart empfunden wird), bieten darüber hinaus aber zusätzlich noch eine wärmedämmende Wirkung. Dadurch können insbesondere Pool Solarheizungen und Pool-Wärmepumpen effizienter betrieben werden, da die Wärmeverluste deines Pools zum Boden hin stark minimiert werden. Tipp: Unser Ratgeber "Pool heizen - so holt Ihr das Meiste raus!" ist definitiv einen Blick wert.
  • Noch bessere Eigenschaften zwecks Dämmung bieten dicke Styrodurplatten (auch XPS Platten genannt) als Pool Untergrund. Sie kosten auch nicht mehr als Poolmatten, erfordern aber bei Pools mit Stützen sehr umfangreiche Arbeiten, weil die Styrodur Platten die Punktdrücke der Stützen nicht aushalten. Auch eignen sich nur besonders harte Styrodurplatten als Pool Untergrund, weil diese mit Punktdrücken weniger gut klar kommen, als Poolmatten oder Vliese.

Szenario 5: Kann man ein Schwimmbecken auf der Terrasse aufstellen?

Die Terrasse als Untergrund für einen Pool? Geht das? Prinzipiell ist das möglich. So mancher Aufstellpool wird auf einer Terrasse platziert - inbesondere kleine Frame Pools zum Planschen. Doch beachte, dass Terrassen etwas abschüssig sind, damit Regenwasser nach außen hin abfließen kann. Messe also die Abschüssigkeit aus - 1% Gefälle sind das Maximum! Bevor du mit dem Pool-Aufbau beginnst: Hält deine Terrasse das Gewicht aus? Insbesondere Terrassen aus Holz sind nicht beliebig belastbar. Mache dich also schlau.