Pool auswintern in 7 Schritten

Pool auswintern in 7 Schritten

Pool auswintern: Bei guter Überwinterung ein geringer Aufwand

Wenn du eine sehr gute Überwinterung vorgenommen hast und deinen Pool und das Poolwasser allgemein gut pflegst, dann kannst du viele Schritte überspringen. Im Idealfall reicht es aus, die Abdeckplane abzunehmen und die Wasserwerte zu kontrollieren. Schauen wir uns aber alle gängigen Maßnahmen an:

Schritt 1: Abnehmen und Verstauen der Winterabdeckung

Im Regelfall wird nicht mit einer normalen Abdeckplane überwintert, sondern mit einer speziellen Winterabdeckung. Nehme diese ab und führe eine Reinigung samt Desinfektion (beispielsweise mit Domestos) durch. Trockne die Abdeckung und verstaue sie. Durch diese Vorgehensweise verhinderst du, dass die Abdeckung über die Monate das Modern anfängt.

Schritt 2: Grobe Reinigung des Poolbodens

Bei manchen Pools kommt über den Winter ab und an trotz Abdeckung dennoch Schmutz ins Wasser. Zumeist, wenn starke Stürme die Abdeckung teilweise oder ganz vom Schwimmbecken herunter wehen. Verwende einen Poolsauger oder Poolroboter, um etwaigen Schmutz zu entfernen.

Schritt 3: Überprüfen und Reinigung der Wasserlinie

Mit der Wasserlinie meint man den ca. 3-10 cm hohen Bereich über dem Wasser. Sollte dieser bei der Einwinterung nicht intensiv gereinigt worden sein, so sollte spätestens jetzt eine Reinigung erfolgen. Du kannst hierzu den Level des Wassers im Pool etwas absenken, um die Reinigung besser vornehmen zu können. Für diesen Schritt eignet sich der Geldrandreiniger von Steinbach.

Exkurs: Reiniger - Unterschiede und Ergebnisse

Wenn du mit Reinigern arbeitest und gute Ergebnisse willst, dann beachte folgende Hinweise:

  • Alkalische Reiniger sind ideal zum Lösen von organischen Verschmutzungen.
  • Saure Reiniger sind bestens geeignet, um Kalk zu lösen
  • Insbesondere alkalische Reinigungsmittel müssen genügend Zeit haben, um einzuwirken. Gebe Ihnen 10-15 Minuten Zeit. Bei sehr festgefressenen Schmutz sind ggf. sogar deutlich längere Zeiträume notwendig - hier eignen sich alkalische Gelreiniger besonders gut.
  • Je wärmer es ist, desto besser wirken Reinigungsmittel.
  • Zum Entfernen von Schmutz braucht es mechanische Einwirkung. Übe also durchaus Druck aus. Verwende keine schroffen Bürsten, da du sonst Oberflächen zerkratzen könntest und sich dort zukünftig Schmutz erst recht ansammeln könntest. Ideal wären Mikrofasertücher oder auch das Steinbach Handschrubber Set.

Schritt 4: Pool auswintern samt Intensivreinigung

Dieser Schritt ist extrem aufwendig. Du solltest ihn auch nur dann ausführen, wenn du einen guten Grund hierfür hast. Beispiel: Deine Überwinterung wurde eher suboptimal durchgeführt oder dein Pool hat schon seit einigen Jahren keine Intensivreinigung mehr gesehen. Lasse hierzu das gesamte Poolwasser ab. Nun vermische alkalischen Beckenreiniger (je nach Bedarf sauren Reiniger) in einem Verhältnis von 1:100 bis 1:10 in einem Eimer Wasser. Bringe den Beckenreiniger an der gesamten Poolfolie und ggf. an den Anschlüssen an. Der alkalische Reiniger sollte mindestens 10 Minuten einwirken. Da es hier um große Oberflächen geht, kannst du die Reinigungsmischung auch mittels eines Drucksprühers aufbringen. Ist dein Pool "gut in Schuss", dann ist eine solch umfangreiche Komplettreinigung nicht notwendig.

Exkurs: Vorsicht bei Reinigern!

  • Trage immer Gummihandschuhe
  • Vermeide direkten Kontakt von Reinigungsmitteln mit der Haut oder auch den Augen
  • Atme auf keinen Fall die Dämpfe von Reinigern ein.
  • Vorsicht bei Reinigern auf Salzsäure Basis: Der Kontakt mit Stahl oder Metallen wird zu massiver Rostwirkung führen. Sei also insbesondere bei Stahlwandpools und Frame Pools mit sauren Reinigern sehr vorsichtig! Auch bei Edelstahlleitern, Schlauchschellen, etc gilt: Finger weg von Salzsäure-Produkten!
  • Mische keine Reiniger wie Chlorbleiche und Salzsäure: Hierbei können giftige Chlorgase entstehen! Verwende immer nur einen Reiniger gleichzeitig!

Schritt 5: Pool auswintern - Zeit für Überprüfungen

Solltest du tatsächlich dein Wasser komplett ablassen, dann nutze die Gelegenheit, um die Poolfolie auf Beschädigungen zu überprüfen. Schaue dir auch an, ob sämtliche Dichtungen einen guten Eindruck machen und ob eine eventuell vorhandene Poolbeleuchtung funktioniert.

Schritt 6: Wasser hinzufügen

Je nachdem, ob du deinen Pool teilweise oder komplett entleert hast, solltest du nun das Wasserlevel wieder anheben. Wenn möglich verzichte auf Brunnenwasser oder verwende dann anteilig Steinbach Metall Ex, um die vorhandenen Metalle zu reduzieren, da diese dir sonst einige Probleme bereiten können.

Schritt 7: Poolwasser einstellen

Der letzte Schritt, um in den Frühling zu starten, ist es, das Poolwasser zu überprüfen und ggf. einzustellen. Messe den pH-Wert des Poolwassers. Liegt dieser nicht zwischen 7,0-7,4, so stelle den pH-Wert mit pH-Minus oder pH-Plus ein. Messe anschließend den Wert des freien Chlors: Er sollte zwischen 0,3-0,6mg je Liter liegen. Erhöhe den Wert, sofern dieser zu niedrig ist. Eine Schockchlorung solltest du nur vornehmen, wenn dein Poolwasser nicht klar wirkt oder du anderweitig besorgt bist, dass die Wasserqualität nicht passt. Macht das Wasser einen sehr guten Eindruck, so ist eine Schockchlorung überflüssig. Nun kannst du dein Schwimmbecken in Betrieb nehmen und den Frühling genießen. Viel Spaß!

Bonus: Sandfilter auswintern

Deine Sandfilteranlage ist hoffentlich beim Mehrwegeventil auf "Winter" gestellt, was die internen Gummis entlastet. Je nach Alter und Zustand deiner Sandfilteranlage kannst du dir überlegen, ob du auch deine Sandfilteranlage innen mit einem alkalischen Reiniger bearbeitest. Willst du einen Sauren Reiniger auf Salzsäurebasis nutzen, so erinnern wir dich, dass ein Kontakt mit Metallteilen wie den Schrauben am Spannring absolut zu vermeiden ist.

Filtermedium wechseln oder weiter nutzen?

In sämtlichen Filtermedien wie Filtersand, Filterbällen oder auch Filterglas kann sich mit der Zeit ein Biofilm ansetzen. Der Biofilm muss mit bloßem Auge nicht sichtbar sein. Auch in professionellen Groß-Schwimmbädern hat man oftmals mit Erschrecken festgestellt, dass sich in scheinbar sauberen Sand ein Biofilm gebildet hat.

Du hast drei Möglichkeiten:

a) du ignorierst diesen Punkt, wie viele es tun (nicht empfohlen) b) du wechselst dein Filtermedium vollständig. Zumindest bei Filterbällen wäre das definitiv sinnvoll, da diese mit der Zeit im Inneren immer mehr Schmutz ansammeln, den man quasi nicht mehr herausbekommt. c) du füllst deinen Kessel mit einem speziellen Reiniger an und lässt diesen 4-24 Stunden wirken - dadurch löst sich der Biofilm. Du chlorst danach dein Filtermedium durch und es ist bei korrekter Anwendung wieder im "Neuzustand". Insbesondere bei sehr teurem Filterglas ist diese Vorgehensweise ökonomisch sinnvoll.